SPD Hoppegarten/ Neuenhagen

Braucht Fredersdorf-Vogelsdorf ein neues Rathaus?

Veröffentlicht am 23.04.2011 in Ratsfraktion
Am 20.04.2011 lud die SPD-Fraktion zum Gespräch über das vom Bürgermeister geplante neue Verwaltungsgebäude ein. Es kostet mehrere Millionen. Aber brauchen wir es wirklich? Als Referenten konnten wir den Architekten Herrn Schubert begrüßen, der hierzu eine ausführliche Studie erarbeitet hat. Einleitend gab Volker Heiermann als Fraktionsvorsitzender einen kurzen Überblick.
  • Derzeit hat die Verwaltung an den Standorten Lindenallee und im Vogelsdorfer Gewerbegebiet ca. 1100 qm Bürofläche.
  • Der Bürgermeister brachte jetzt eine Beschlussvorlage ein, nach der er einen Neubau mit einer Nutzfläche von 1600 qm errichten möchte.
Im zuständigen Ausschuss unserer Gemeindevertretung wurden am 6.4.2011 von der Verwaltung die Kosten für diesen Neubau bekannt gegeben: Ein Ergänzungsbau kostet in der Maximalvariante ca. 2.900.000 €. Maximalvariante bedeutet, dass nicht nur ein einfaches Bürogebäude errrichtet wird, sondern dass das Gebäude zugleich CO-2-schonend als Passivhaus errichtet wird und auch die Straße Am Rathaus ausgebaut wird. Auch der vorhandene Altbau soll nach den Wünschen des Bürgermeisters umgebaut werden. Dieser Umbau kostet zusätzlich – gleichfalls in der Maximalvariante – ca. 400.000 € (inkl. Abriss vieler Trennwände, Anbau eines Behindertenfahrstuhls und einer äußerst aufwendigen energetischen Sanierung). Zusammen sind dies 3,3 Mio €. Vorhanden sind aber nur 2 Mio.. Herr Schubert erläuterte, dass er 4 Varianten untersucht hat:
  • Eine Instandsetzung der vorhandenen Baracken an der Lindenallee wäre fast so teuer wie ein Neubau. Und die so instandgesetzten Baracken hätten auch dann nur noch eine Nutzugsdauer von ca. 25 Jahren.
  • Ein Neubau in Containerbauweise bringt keine Kostenersparnis.
  • Ein Verwaltungsneubau nördlich des jetzigen Rathauses ist abzulehnen, da die Fläche hierfür zu klein ist.
  • Er favorisiert einen Neubau am Standort des alten Barackenstandorts. Dazu hat er auf Beschluss der Gemeindevertreter nochmals ca. 100 qm am Raumbedarf gekürzt.
In der lebhaften Diskussion der Anwesenden, von denen neben Partei- und Gemeindevertretern leider nur 4 Bürger anwesend waren, war vor allem der Raumbedarf der Verwaltung umstritten.
  • Zum einen wurde betont, dass man noch viel mehr am Raumbedarf der Verwaltung kürzen könne. 800 qm würden ausreichen.
  • Zum anderen wurde darauf hingewiesen: „Die billigere Lösung ist oftmals die teurere. Denn die Quadratmeter, die wir heute wegsparen, müssen eventuell in 20 Jahren teuer als Anbau hinzugebaut werden".
  • Man muss sich auch mit den Nachbargemeinden vergleichen: Wieviel Quadratmeter Bürofläche setzen sie an und welche Kosten sind dort entstanden?
In der Diskussion wurde auch auf Berlin Lichtenberg verwiesen, wo die Bürger bei solchen grundsätzlichen Fragen frühzeitig mit in die Entscheidungsfindung eingebunden werden. Die anwesenden Vertreter von Die LINKE und SPD begrüßten einen solchen Ansatz. Über Details müsse man im Einzelfall reden. Zum Thema Rathausneubau sollte es daher möglichst eine gesonderte Gemeindevertretersitzung nur zu diesem Thema geben, zu der auch die heute nicht anwesenden Bürger ihre Anregungen und Meinungen einbringen können.

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