SPD Hoppegarten/ Neuenhagen

Debatte Schulentwicklung

Schwierige Entscheidungen für die neue Gemeindevertretung

Zum MOZ-Beitrag vom 24.06.2024 und zum Ortsblatt vom 13. Juni 2024

Soll schon wieder an der neuen Oberschule gebaut werden?

Diese Frage stellt sich nach entsprechenden Pressebeiträgen in der MOZ und im Ortsblatt. Schülerzahlen schwanken stark

Die heutige Grundschule in Eggersdorf habe ich als Schulleiter 1993 übernommen. Damals war es eine Gesamtschule für die Klassen 1 bis 10 mit 22 Klassen. In den folgenden laufenden Schuljahren kamen bis zu 30 Schülerinnen und Schüler hinzu. Bereits 1997 wurde diese Schule wegen der Gemeindegebietsreform und sich abzeichnender sinkender Schülerzahlen zu einer Grundschule für die Klassen 1 bis 6 umfunktioniert. Der ausgelagerte Schulhort zog in den Gebäudekomplex mit ein.Die Klassen 7 bis 10 wurden in der damaligen Petershagener Gesamtschule übernommen. 1997 wurden 14 Klassen beschult, 2005 nur noch 6 und 2015 wieder 12. Heute sind es 17 Klassen.

Schulen müssen vorausschauend geplant werden

Die Gemeinden Fredersdorf-Vogelsdorf und Petershagen/Eggersdorf hatten gemeinsam eine Untersuchung zur Kita- und Schulbedarfsplanung in Auftrag gegeben. Die Brandenburgische Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbH hat am 13. Mai 2017 eine detaillierte Prognose übergeben. Dabei wurde z. B. Wanderungsbewegungen, erwartete Grundstücksteilungen oder vorhandenes Bauland berücksichtigt. Es wurden verschiedene Szenarien erarbeitet. Bei den Planungen unserer Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf wurde die Maximalvariante berücksichtigt. Für die Schuljahre 2019/20 bis 2032/33 wurde in einzelnen Klassenstufen mit maximal sieben Klassen gerechnet, im Schuljahr 27/28 mit durchgängiger Siebenzügigkeit. Nach 32/33 sollen die Schülerzahlen sinken. Für das Schuljahr 40/41 wurde nur noch Vierzügigkeit prognostiziert.

Realität übertrifft die Prognose der Maximalvariante leicht

Bereits 2023/24 werden aber acht, statt der prognostizierten sieben erste Klassen beschult. Zum kommenden Schuljahr 2024/25 werden wie auch prognostiziert sieben erste Klassen eingeschult. Prognosen müssen also ständig aktualisiert und Entscheidungs- und Bauabläufe verkürzt werden. Die Prognosen kann die Verwaltung aus ihrem Wissen aktualisieren. Für zeitnahe Entscheidungen kann die Gemeindevertretung sorgen.

Flexible Schulen planen

Schulen sollten so geplant werden, dass Über- oder Unterkapazitäten gut abgefangen werden können. Durch mobile Trennwände können zum Beispiel kleinere Gruppenräume zu Klassenräumen werden. Aus Unterkapazitäten ergeben sich für den Schulalltag neue Möglichkeiten. In Eggersdorf hatten wir z. B. zusätzlich einen Kreativ- oder Englischraum. Diese mussten dann wieder aufgegeben werden. Zu groß und zu langfristig können diese Unterkapazitäten aus Kostengründen natürlich nicht gehalten werden. Die Gebäude müssten umgenutzt werden.

Abitur im Ort?

Ein weiteres zusätzliches Gymnasium wird es nicht geben. Hätte eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe Klassen 11 bis 13 mittelfristig Bestand? In unserem Landkreis MOL gab es das Abitur an staatlichen Gesamtschulen nach 1990 in Strausberg, Müncheberg und Hoppegarten. Alle diese gymnasialen Oberstufen gibt es an diesen Schulen nicht mehr. Dagegen hat sich eine private Gesamtschule in Petershagen/Eggersdorf etabliert.

Die Zeit für die Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe ist gekommen.

Für die weiterführenden Schulen ist der Landkreis zuständig. Er muss also prüfen, ob Bedarf an einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe im S5 Bereich besteht. Für gute Lösungen ist er auf die Mithilfe der Kommunen angewiesen.

Ich meine, die Zeit für die Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe ist gekommen. Aus meiner Erfahrung als Grundschulleiter beim Ü7 Verfahren weiß ich, dass sich viele Schülerinnen und Schüler als auch viele Eltern ein solches staatliches und damit kostenloses Angebot wünschen .

Mein Fazit

1. Fredersdorf-Vogelsdorf soll weiterhin für gute schulische Bedingungen an Grundschulen und weiterführenden Schulen sorgen.

2. Fredersdorf-Vogelsdorf sollte die Errichtung einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe im S5 Bereich am geeignetsten Standort für die Region unbedingt unterstützen.

3. Fredersdorf-Vogelsdorf sollte seinen Oberschulstandort in Fredersdorf Nord bei Bedarf zur Verfügung stellen.

Fredersdorf-Vogelsdorf in der Verantwortung?

Sollte der Landkreis den Bedarf an einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe bestätigen, sollte Fredersdorf-Vogelsdorf seine Oberschule zum Ausbau im Interesse der Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stellen, sich aber nicht aufdrängen.

Es gibt auch viele Faktoren, die dem entgegenstehen. Dazu gehören zusätzliche Belastungen für die Bewohner in der Umgebung, Unruhe und Lärm für die Oberschule, weniger Platz für die einzelne Schülerinnen und Schüler.

Im Zweifel geht aber das Gemeinwohl, hier die Interessen der Schülerinnen und Schüler, vor.

Ein gleiches Angebot in Altlandsberg, Petershagen/Eggersdorf oder Neuenhagen könnte für unsere Schülerschaft gleichwertig sein.

Sollte lediglich Bedarf an befristeten zusätzlichen Plätzen für die Klassen 7 bis 10 bestehen, sollte Fredersdorf-Vogelsdorf auch Verantwortung übernehmen und Möglichkeiten schaffen. Bevor aber die Schule durch Überkapazitäten spürbare Qualitätseinbußen verkraften müsste oder umfangreiche Erweiterungsbauten durch Aufstockung realisiert würden, schlage ich vor, eine gute befristete Containerlösung zu prüfen. Petershagen/Eggersdorf hat damit im Grundschulbereich sehr gute Erfahrungen gesammelt. Das bestätigten die Lehrer-, Eltern- und Schülerschaft.

Öffentliche Debatte

In jedem Fall sollte so bald als möglich eine öffentliche Debatte in Gang kommen. Pro und Kontra müssen besprochen und erläutert werden, bevor entschieden wird. Selbstverständlich sind die Grundschulen und die Oberschule einzubeziehen.

Bernhard Sept

SPD Stand
Aktiv beim Brückenfest

Beim Brückenfest waren wir an beiden Tagen gut vertreten und konnten mit vielen Menschen aus unserem Ort sprechen.

Am Sonntag waren auch Elske Hildebrandt und Ravindra Gujjula zu Gast. Beide kandidieren im September für den Landtag.

Neuenhagen setzt ein Zeichen gegen Rechts

In der Gemeindevertretung Neuenhagen wurde kurz vor der Kommunalwahl noch ein Antrag der SPD verabschiedet, der ein Signal setzt. 

Künftig wird es schwer bis unmöglich sein, dass in öffentlichen Räumen in Neuenhagen Veranstaltungen stattfinden, deren Global-Player es mit Demokratie und Menschenrechten "nicht so genau nehmen". 

Wir freuen uns sehr, dass dieser Antrag der SPD mehrheitlich angenommen wurde.

 

 Neuenhagen im Juni 2024

Andrea Timm

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Durchfahrverbote auf der B1? - SPD fordert konsequente Maßnahmen auf der B1/B5 in Märkisch-Oderland

„Sollten sich die Verhältnisse auf der B1/B5 nicht schnell ändern, müssen wir über Durchfahrtsverbote und hohe Geldstrafen nachdenken.“ Dies fordern der SPD-Ortsvereinsvorsitzende von Rüdersdorf, Tilmann Bock (Lichtenow), die SPD-Bundestagsabgeordnete Simona Koss und die SPD-Landtagsabgeordnete Elske Hildebrandt angesichts unhaltbarer Zustände auf der wichtigen Verkehrsader quer durch MOL. „Jahrzehntelanger Mangel an Bundes-Investitionen in Ostbrandenburg rächen sich jetzt und erfordern drastische Maßnahmen“, so die drei Politiker in einem gemeinsamen Statement.

Die B1/B5 – an sich schon hoch belastet – wird derzeit zunehmend als Ausweichroute bei Staus und als Transitstrecke nach Polen genutzt. Hinzu kommt der von großen Unternehmen wie Tesla und Cemex bedingte Wirtschaftsverkehr. Die baldige Eröffnung der Brücke in Küstrin für den Güterverkehr wird absehbar zu einer weiteren Zunahme von Verkehrs-, Gesundheits- und Umweltbelastungen entlang der B1/B5 führen. Die Ortschaften entlang dieser Bundesstraßen sind extrem stark vom Durchgangsverkehr betroffen. Das hohe Verkehrsaufkommen, der Lärm und die Abgase der motorisierten Fahrzeuge beeinträchtigen die Lebensqualität und Gesundheit der Einwohner erheblich. Zusätzlich erhöht sich das Unfallrisiko durch häufige Verstöße gegen die Verkehrsregeln, insbesondere Geschwindigkeitsbegrenzungen, da Kontrollen unzureichend sind. In letzter Zeit kam es vermehrt zu schweren Unfällen mit Todesfolgen auf der B1/B5.

Gefordert werden – solange der Ausbau nicht angegangen wird – verkehrspolitische Steuerungsmaßnahmen, um die Belastungen für Bürgerinnen und Bürger auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Hierbei müssen auch Tesla und Cemex in die Verantwortung genommen werden.

Die SPD dafür ein, dass der Transitverkehr auf die Autobahnen gelenkt wird, wo er hingehört. Es müssen neue Umgehungsstraßen geplant und gebaut werden, wie z.B. in Lichtenow oder Jahnsfelde. Zusätzlich sollte über einen partiellen Ausbau von Wechselfahrstreifen oder Ausweich-Taschen im Streckenabschnitt von Tasdorf Richtung Seelow nachgedacht werden. Verkehrsberuhigende Eingriffe in den Ortschaften zur Reduzierung der Geschwindigkeit können zwar sinnvoll sein, wenn sie intelligent geplant sind. Jedoch haben sie den erheblichen Nachteil, dass die Emissionen durch Lärm und Abgase in den Orten extremer gestaut werden.

„Sollten hier Maßnahme nicht zeitnah oder gar nicht umgesetzt werden können,“ das Fordern Bock, Koß und Hildebrandt, „müssen alternativ Durchfahrtsverbote und folglich hohe Geldstrafen nach dem österreichischen Vorbild (Tirol), von Bund, Land und Kreis durchgesetzt werden. Das Thema kann von den zuständigen Verkehrsministern nicht länger ausgesessen werden.“