Verkehr
Verkehrspolitik
Nachsorgende oder vorsorgende Verkehrspolitik? Die Wahl einer Variante ist oft ausschlaggebend für konkrete Entscheidungen.
Die Gemeinde Neuenhagen hat mitgeteilt, dass das Straßenverkehrsamt des Landkreises der Tempo 30 Regelung an der Hönower Chaussee vor dem Spielplatz an der KITA Kleine Sprachfüchse nun zugestimmt hat. Die ursprüngliche Ablehnung war damit begründet worden, dass die Polizei hier keinen Unfallschwerpunkt feststellen konnte. Die Daten stammten aus der Zeit, als es den Spielplatz noch nicht gab.
Die SPD konnte nicht nachvollziehen, dass nach Fertigstellung des Spielplatzes erst Unfälle abgewartet werden müssen, bevor eine vernünftige Verkehrsregelung getroffen wird. Dazu kommt, dass eine Temporeduzierung vor dem Spielplatz auch für die Lärm- und Abgasentwicklung wichtig ist. Dem Landrat Gernot Schmidt ist zu danken, dass er die Regelung nun geändert hat.
Ein ähnliches Problem besteht bei der beschlossenen Fahrradstraße über die Rüdesheimer- und die Annenstraße. Diese wurde von Verkehrsgutachtern empfohlen, um neue Wohngebiete am Gruscheweg, einem neuen Schulcampus und ein Einkaufszentrum verkehrlich anzuschließen, ohne alles nur autogerecht zu gestalten. Nun sagt die Verwaltung, sie werde den Beschluss nicht umsetzen, da diese Straße keinen überwiegenden Fahrradverkehr aufweise. Das stimmt zwar derzeit, ist aber auch nicht verwunderlich, da die Bebauung noch nicht besteht. Die Verkehrsgutachter waren weitsichtig und wollten eine vorsorgende Verkehrsplanung, als später an neuen Problemen nachsorgend zu kurieren. Außerdem wollten die Gutachter den zukünftig entstehenden Verkehr fußgängerfreundlich und fahrradfreundlich gestalten.
Vorsorge statt Nachsorge sollte das Prinzip sein. Auch in der Verkehrsplanung. Die Frage, ob es bei Beschlüssen ein Primat der Politik oder der Bürokratie gibt, ist dringend zu diskutieren.
4. August 2022
Jürgen Hitzges
INFORMATION für die Presse
JÖRG VOGELSÄNGER MITGLIED DES LANDTAGES BRANDENBURG
E-MAIL info@joergvogelsaenger.de
Die beiden stillgelegten Strecken Neustadt (Dosse) nach Neuruppin West und Oranienburg nach Schmachtenhagen sind jetzt ebenfalls Kandidaten für eine Wiederinbetriebnahme. Das gab das
Brandenburger Verkehrsministerium bekannt. Bei der Vorstellung des Gutachtens
„Potenzialuntersuchung zur Reaktivierung von Strecken und Halten“ durch Minister Guido Beermann am 13.01.2022 waren diese Strecken noch nicht berücksichtigt. Sie waren nachträglich besser bewertet worden und sollten weiter untersucht werden.
Dazu der Landtagsabgeordnete Jörg Vogelsänger:
„Das ist ein weiterer Grund bei der Strecke Hoppegarten – Neuenhagen bei Berlin –
Altlandsberg keine weitere Untersuchung mehr vorzunehmen. Auf der Seite von Hoppegarten ist bereits auf der alten Bahnstrecke ein Radweg zum Bahnhof Hoppegarten gebaut. Viele
Neuenhagener Bürger wohnen in der Nähe des Bahnhofs. Der 10-Minuten-Takt bei der S-Bahn ist für sie ein interessantes Angebot.
Gerade deshalb macht der Weiterbau eines Radweges auf der alten Bahntrasse bis zum
Gruscheweg Sinn. Hier wird auch die neue Grundschule gebaut. Bessere Gründe für einen
Radweg auf einer alten Bahnstrecke und damit für mehr Verkehrssicherheit gibt es nicht.“
Jörg Vogelsänger Mitglied des Landtages Brandenburg
E-Mail info@joergvogelsaenger.de
Neuenhagen, 11.02.2022
Daniel Keller unterwegs in der S5 Region
Die Umsetzung des Konzeptes i2030 mit dem 10-Minuten-Takt bei der S-Bahnlinie 5 ist und bleibt wichtigstes verkehrspolitisches Vorhaben bei der Weiterentwicklung des ÖPNV in der S5-Region. Das muss bei der Fortschreibung des Landesnahverkehrsplanes bekräftigt werden.
Durch die Vorstellung des Gutachtens „Potenzialuntersuchung zur Reaktivierung von Strecken und Halten“ von Minister Guido Beermann am 13.01.2022 ist die Diskussion dazu in vollem Gange. Die Entscheidung über die Reaktivierung von Strecken ist bei der Fortschreibung des Landesverkehrswegeplanes dringend notwendig. In der S-5 Region betrifft das laut Gutachten die Strecken
Dazu der Landtagsabgeordnete aus der Region, Jörg Vogelsänger: „Die Weiterentwicklung der Angebote im öffentlichen Personennahverkehr geht nur in enger Abstimmung mit den Kommunen. Dem diente auch der Besuch unseres SPD-Fraktionsvorsitzenden Daniel Keller in der S-5 Region, in Begleitung von Sebastian Rüter, dem Sprecher für öffentliche Mobilität, sowie Elske Hilderandt, die Rüdersdorf, Petershagen-Eggersdorf und Strausberg im Landtag vertritt.
Besonderes Potential zur Reaktivierung hat nach meiner Auffassung die Strecke Rüdersdorf – Petershagen – Fredersdorf. Zudem wird die Strecke schon jetzt für den Güterverkehr genutzt. Mit einer Weiterführung nach Neuenhagen und Hoppegarten könnte eine Westbahn MOL entstehen.“
Der Vorsitzende der SPD-Fraktion Brandenburg, Daniel Keller dazu: „Heute habe ich mir einen persönlichen Eindruck von den zu untersuchenden Reaktivierungen von Bahnstrecken im Landkreis Märkisch-Oderland gemacht. Mit Sebastian Rüter, Elske Hildebrandt und Jörg Vogelsänger war ich im Gespräch mit den verschiedenen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, um Umsetzungsschritte sowie Herausforderungen bei den Planungen zu besprechen. Um mehr und nachhaltigere Mobilität für alle Brandenburgerinnen und Brandenburger zu erreichen, müssen wir den Mut haben alte Bahnstrecken zu reaktivieren und Vor- und Nachteile offen mit den Anwohnerinnen und Anwohnern zu diskutieren.“
Zur Perspektive von Sebastian Rüter, Sprecher für Öffentliche Mobilität der SPD Landtagsfraktion: „Heute konnte ich mich persönlich über die Strecke Rüdersdorf – Fredersdorf informieren. Da das Gleis komplett liegt und nur noch Bahnhöfe gebaut werden müssen, wäre die Ertüchtigung für den Personenverkehr gut machbar. Die Strecke Hoppegarten – Altlandsberg hingegen ist schon so weit zurückgebaut, die Flächen weiterer Planungen eingebunden, das die Reaktivierung eher keinen Sinn machen würde.“
In der letzten Woche wurde der neue Radweg entlang der Hönower Chaussee vom Ortsausgang Neuenhagen bis zur Bamberger Straße in Hönow offiziell abgenommen. Kleine Restarbeiten werden nach nachgearbeitet.
Bereits vor 20 Jahren hatte die SPD Neuenhagen diesen Radweg gefordert. Mit ihm sollte das Radwegekreuz durch Neuenhagen vollendet werden. In Ost-West Richtung geht es von Hoppegarten bis Altlandsberg, in Nord-Süd Richtung jetzt von Hönow bis Schöneiche.
Bereits zur Zeit von Bürgermeister Henze wurde in Neuenhagen der Radweg vom Stern bis zum Ortsausgang gebaut. Danach geriet das Projekt lange ins Stocken. Grund war, dass hier zwei Gemeinden beteiligt waren und der Weg an einer Landesstraße liegt. Nun hat das Land die Kosten übernommen und der Weg ist entstanden.
Ganz glücklich ist die SPD, bei aller Freude darüber, aber nicht. Bedauerlich ist, dass der Weg keine Beleuchtung hat, wie etwa der Weg nach Altlandsberg. Außerdem sollte er nicht an der Bamberger Straße enden, sondern weitergeführt werden, über den Kreisverkehr hinaus, bis zur L 33. Dort gäbe es dann für Radfahrer einen Anschluss nach Berlin.
Aber das kann ja noch kommen.
20.12.2021 Jürgen Hitzges
Aktuelle Verkehrszählung in Neuenhagen
Die aktuelle Verkehrszählung in Neuenhagen ist abgeschlossen. Die Ergebnisse können auf der Internetseite der Gemeinde eingesehen werden.
Hier die wichtigsten Ergebnisse aus der Dokumentation
Ergebnis der Verkehrszählung
Das durchschnittliche, werktägliche Verkehrsaufkommen auf den übergeordneten
Hauptverkehrsstraßen bzw. Routen liegt zwischen rund 9.000 – 12.000 Kfz/24 h.
Das Verkehrsaufkommen in den Spitzenstunden liegt bei rund 600 – 1.100 Kfz/h
(im Querschnitt, Summe aus beiden Fahrtrichtungen). Auf den untergeordneten
Querschnitten (Nebenstraßen) liegt das werktägliche Aufkommen zwischen rund
1.000 – 3.000 Kfz/24h. Das Aufkommen in den Spitzenstunden liegt bei rund 70
bis 400 Kfz/h. Der Anteil am Schwerverkehr liegt insgesamt bei rund 3 bis 5 %.
Die tageszeitliche Verkehrsverteilung auf den Hauptstraßen entspricht dem im
Allgemeinen bekannten vom Berufsalltag geprägten Tagesgang. Insbesondere auf
den Hauptverkehrsstraßen sind die typischen Spitzenstunden/Hauptverkehrszeiten
am Vormittag (meist zwischen 07:00 – 09:00 Uhr liegend) und am Nachmittag
(15:00 – 18:00 Uhr liegend) nachweisbar. Auch das im Allgemeinen höhere
Verkehrsaufkommen am Nachmittag mit den nahezu gleichbleibenden
Verkehrsstärken über 2 bis 3 Stunden wurde in der Erhebung festgestellt. Es wird
aber vermutet, dass aufgrund des geringeren Hol- und Bringverkehrs (Schulen,
Kita) und den etwas flexibleren Berufsbeginn die Spitzenstunde am Vormittag
weniger „stark“ ausgeprägt ist.
Ergebnis der Kordonerhebung
???? Das Ergebnis der Routenverfolgung und Hochrechnung zeigt zum einen, dass sich
das gesamte erfasste Verkehrsaufkommen an den Grenzen des
Untersuchungsgebiets (ein- und ausfahrender Verkehr) zu rund 76 % aus Quellund
Zielverkehr und zu 24 % aus dem Durchgangsverkehr zusammensetzt.
???? Die Untersuchung zeigt zum anderen, dass sich das Verkehrsaufkommen, dass die
inneren Kordonpunkte passiert hat, zu 31 % aus Binnenverkehr, rund 53 % aus
Quell- und Zielverkehr und zu rund 16 % aus dem Durchgangsverkehr
zusammensetzt.
???? Des Weiteren zeigt das Ergebnis, dass der Durchgangsverkehr auch auf den dafür
vorgesehenen Hauptverkehrsrouten stattfindet. In der Auswertung haben sich 3
Routen ergeben, wobei die Route Rudolf-Breitscheid Str. <> Altlandsberger Straße
mit rund 1.000 Kfz/24 h die bedeutende Rolle hinsichtlich des absoluten
Aufkommens hat.
???? Die Analyse bestätigt die Einschätzungen und Erfahrungen, dass der Verkehr der
Gemeinde im Wesentlichen durch den Berufspendlerverkehr („morgens-raus“,abends-rein“) bestimmt wird.