SPD Hoppegarten/ Neuenhagen

Falsches Spiel der CDU

Die CDU Hoppegarten behauptet auf ihrer Internetseite, die SPD wolle den Neubau einer Grundschule in Hönow verzögern und führt als Beleg einen Antrag an, den die SPD in die Gemeindevertretung am 23.03.15 eingebracht hat. Leider ist dieser Antrag in dieser Sitzung mit knapper Mehrheit abgelehnt worden. Damit wird die Planung auf einen Standort festgelegt, ohne jegliche Prüfung, ob andere Standorte eine für den Unterricht bessere und wirtschaftlichere Lösung ermöglichen würden. Begründung: bei Auflage des Bebauungsplanes vor 20 Jahren, war dieser Standort bereits für eine Schule vorgesehen und die Strasse heißt ja auch Schulstraße. Zu Letzterem lässt sich nur eines sagen, niemand kann im Restaurant ein Jägerschnitzel zurückgeben, weil kein Jäger drin sei.

Braucht Fredersdorf-Vogelsdorf ein neues Rathaus?
Am 20.04.2011 lud die SPD-Fraktion zum Gespräch über das vom Bürgermeister geplante neue Verwaltungsgebäude ein. Es kostet mehrere Millionen. Aber brauchen wir es wirklich? Als Referenten konnten wir den Architekten Herrn Schubert begrüßen, der hierzu eine ausführliche Studie erarbeitet hat. Einleitend gab Volker Heiermann als Fraktionsvorsitzender einen kurzen Überblick.
  • Derzeit hat die Verwaltung an den Standorten Lindenallee und im Vogelsdorfer Gewerbegebiet ca. 1100 qm Bürofläche.
  • Der Bürgermeister brachte jetzt eine Beschlussvorlage ein, nach der er einen Neubau mit einer Nutzfläche von 1600 qm errichten möchte.
Im zuständigen Ausschuss unserer Gemeindevertretung wurden am 6.4.2011 von der Verwaltung die Kosten für diesen Neubau bekannt gegeben: Ein Ergänzungsbau kostet in der Maximalvariante ca. 2.900.000 €. Maximalvariante bedeutet, dass nicht nur ein einfaches Bürogebäude errrichtet wird, sondern dass das Gebäude zugleich CO-2-schonend als Passivhaus errichtet wird und auch die Straße Am Rathaus ausgebaut wird. Auch der vorhandene Altbau soll nach den Wünschen des Bürgermeisters umgebaut werden. Dieser Umbau kostet zusätzlich – gleichfalls in der Maximalvariante – ca. 400.000 € (inkl. Abriss vieler Trennwände, Anbau eines Behindertenfahrstuhls und einer äußerst aufwendigen energetischen Sanierung). Zusammen sind dies 3,3 Mio €. Vorhanden sind aber nur 2 Mio.. Herr Schubert erläuterte, dass er 4 Varianten untersucht hat:
  • Eine Instandsetzung der vorhandenen Baracken an der Lindenallee wäre fast so teuer wie ein Neubau. Und die so instandgesetzten Baracken hätten auch dann nur noch eine Nutzugsdauer von ca. 25 Jahren.
  • Ein Neubau in Containerbauweise bringt keine Kostenersparnis.
  • Ein Verwaltungsneubau nördlich des jetzigen Rathauses ist abzulehnen, da die Fläche hierfür zu klein ist.
  • Er favorisiert einen Neubau am Standort des alten Barackenstandorts. Dazu hat er auf Beschluss der Gemeindevertreter nochmals ca. 100 qm am Raumbedarf gekürzt.
In der lebhaften Diskussion der Anwesenden, von denen neben Partei- und Gemeindevertretern leider nur 4 Bürger anwesend waren, war vor allem der Raumbedarf der Verwaltung umstritten.
  • Zum einen wurde betont, dass man noch viel mehr am Raumbedarf der Verwaltung kürzen könne. 800 qm würden ausreichen.
  • Zum anderen wurde darauf hingewiesen: „Die billigere Lösung ist oftmals die teurere. Denn die Quadratmeter, die wir heute wegsparen, müssen eventuell in 20 Jahren teuer als Anbau hinzugebaut werden".
  • Man muss sich auch mit den Nachbargemeinden vergleichen: Wieviel Quadratmeter Bürofläche setzen sie an und welche Kosten sind dort entstanden?
In der Diskussion wurde auch auf Berlin Lichtenberg verwiesen, wo die Bürger bei solchen grundsätzlichen Fragen frühzeitig mit in die Entscheidungsfindung eingebunden werden. Die anwesenden Vertreter von Die LINKE und SPD begrüßten einen solchen Ansatz. Über Details müsse man im Einzelfall reden. Zum Thema Rathausneubau sollte es daher möglichst eine gesonderte Gemeindevertretersitzung nur zu diesem Thema geben, zu der auch die heute nicht anwesenden Bürger ihre Anregungen und Meinungen einbringen können.
Gemeindehaushalt 2011 verabschiedet
Haushalt 2011 beschlossen, - das dicke Ende kommt nach Die Beratungen für den Gemeindehaushalt 2011 begannen mit Theaterdonner. Dr. Klett (Die Linke) kündigte ein Defizit von 1,7 Mio. Euro an. 2 Monate später erklärte er, das Defizit 2011 betrüge nur noch 605.000 €. Auf Antrag Herrn Thamms (W.I.R.) wurden dann plötzlich die Einnahmeerwartungen der Gemeinde kräftig nach oben korrigiert. Dadurch reduzierte sich das Defizit in 2011 auf jetzt 281.000 €. Und 2013 /14 wäre der Haushalt danach sogar jeweils fast ausgeglichen! Aber komisch: Trotz dieser blendenden Zahlen beharrte Dr. Klett weiter auf seinem Konsolidierungskonzept mit teils drastischen Mehrbelastungen für die Bürger. Hintergrund: Dr. Klett plant weitere Millionenausgaben. Eine Auswahl:
  • - ca. 2,3 Mio. für ein neues Verwaltungsgebäude,
  • - ca. 800.000 € für eine zweite private Kita.
Die SPD forderte, diese Mehrausgaben und vor allem die dadurch entstehenden Mehrbelastungen für die Bürger müssen bereits vor der Verabschiedung des Haushalts auf den Tisch. Sie beantragte eine Sondersitzung Ende Februar / Anfang März 2011. Zu dieser Sitzung sei neben dem Haushaltsentwurf zugleich auch das angekündigte Konsolidierungskonzept vorzulegen. Sie begründete diesen Vorschlag mit dem Hinweis des Bürgermeisters auf Seite 11 des Berichts zum Haushalt 2011. Dort warnt Dr. Klett vor erheblichen Haushaltsrisiken. Und er führt aus:
„Die Auswirkung wird eine Konzentration auf die Erfüllung von Pflichtleistungen und die drastische Reduzierung bei der Erbringung von freiwilligen Leistungen in allen Bereichen sein.“
Der Antrag der SPD wurden mit den Stimmen von Linker und W.I.R. abgelehnt. So wurde also am 10.02.2011 ein kreuzbraver Musterhaushalt beschlossen. Die eigentlichen Probleme sind aber ausgeklammert: Wohl jetzt im Mai/Juni wird der Bürgermeister Anträge einbringen, dass das neue Verwaltungsgebäude und die Kita unbedingt gebaut werden müssen. Aber auch dann wird er nicht die Hosen herunter lassen, wie dies finanziert werden soll. Auch erst zum Mai/Juni wird er das von ihm angekündigte Haushaltskonsolidierungskonzept vorlegen. Darin wird stehen, wer die Zeche für all das zu zahlen hat. „Gruselliste“ wird frühestens Ende Mai 2011 verhandelt Einen Vorgeschmack auf das angekündigte „Konsolidierungskonzept“ gab Dr. Klett bereits im Dezember 2010. Da legte er ein Einsparkonzept vor, das fast in sämtlichen Punkten einstimmig von den Gemeindevertretern im Ausschuss abgelehnt wurde. Hier einige seiner Vorschläge:
  • Spürbare Erhöhung der Grundsteuer
  • Schneeräumung nur noch auf den wenigen Straßen, für die dies vom Gesetz gefordert wird
  • Schließung von Begegnungsstätte und Bibliothek
  • Streichung des gemeindlichen Essensgeldzuschusses
  • Einführung von Benutzungsgebühren für die Sportstätten.
Wir sagen: „Njet, Dr. Klett“. Volker Heiermann SPD-Fraktion
Wer mit wem?

Auf der Gemeindevertretersitzung im Oktober 2010 stand das mittlerweile sattsam bekannte „Spiel“- Besetzung der Ausschüsse – auf der Tagesordnung.
Wer aufmerksam die Gemeindevertretersitzungen verfolgt, dem dürfte nicht entgangen sein, dass im vergangenen Jahr das gleiche Prozedere stattfand .Noch nicht einmal ein Jahr nach den Kommunalwahlen war vergangen - nämlich zur April- Sitzung 2009, wurde es notwendig, die Ausschüsse neu zu besetzen, die Vorsitze neu zu bestimmen. Dieses Mal erwies sich die Konstellation Freie Wähler/PEBB/FDP als nicht tragfähig. Dafür gibt es nun den Zusammenschluss FDP/CDU/ PEBB.
Wer sah, wer sieht da noch durch, wer mit wem und warum?
So könnte man sich z.B. die Frage stellen, wie es um die Programme der betreffenden Parteien und Bürgerinitiativen bestellt ist, wenn in so relativ kurzer Zeit solche Veränderungen zustande kommen.
Die Arbeit der Gemeindevertretung ist sehr hoch einzuschätzen. Alles ist ehrenamtlich und erfordert einen hohen zeitlichen Aufwand. Aber diese offensichtlich Instabilität einiger Fraktionen wirft nicht nur ein bezeichnendes Licht auf die betreffenden Fraktionen selbst, sondern ist z.B. der Sacharbeit in den Ausschüssen auch nicht gerade zuträglich, denn um in einem Ausschuss wirklich erfolgreich arbeiten zu können, bedarf es auch der Stabilität und Kontinuität.
Bleibt also zu hoffen, dass nun Fraktionsumbildungen, Austritte aus den Fraktionen usw. für diese Legislatur der Geschichte angehören.

Christine Schliebs

Fraktionsvorsitzende

Flugroutenplanungen und Bürgerproteste

Bürger sollen und wollen mitentscheiden

In der September- Gemeindevertretersitzung am 23. September stellte die SPD- Fraktion eine Anfrage zu Thema BBI - geänderte Flugrouten. Uns interessiert nach wie vor, inwieweit unser Ort von den Änderungen der Flugrouten betroffen ist, wie es mit der Bürgerinformation aussieht und natürlich ob das alles überhaupt rechtens ist. Erfreulicherweise hat die Verwaltung reagiert, denn eine Einwohnerversammlung zum Thema Fluglärm ist für den 25. November angekündigt.
So weit, so gut. Aber wenn der Bürgermeister in seiner Kolumne der November- Ausgabe des Doppeldorfes einerseits die Bürgerversammlung ebenso wie Bürgeraktionen zu unterstützen verspricht, aber sozusagen im gleichen Atemzug die Sinnhaftigkeit solchen Tuns in Zweifel zieht, macht er wieder einmal deutlich, was er im Grunde von Bürgerbeteiligung hält.
Wir dagegen meinen, dass politisch wache Bürger genau das sind, was eine echte, lebendige Demokratie ausmacht.
Fakt ist doch, dass die für die Routenplanung zuständige Deutsche Flugsicherung (DSF) und auch der Bundesaufsichtsrat für Flugsicherung, die übrigens dem CSU- geführten Bundesverkehrsministerium zugeordnet sind, Anfang September eine Flugroutenplanung vorgelegt haben, die an die erste Stelle die Ökonomie stellt. Die Sicherheit der Bürger, die ohne Zweifel oberste Priorität haben sollte sowie Belange des Lärmschutzes gerieten ins Hintertreffen.
Natürlich wissen wir, dass unsere Region diesen Airport braucht, dass es einen Flughafen ohne Geräusche einfach nicht geben kann, aber es gibt Prioritäten, die unbedingt einzuhalten sind.
Übrigens nicht nur das Geschehen um den Berlin-Brandenburg-International macht deutlich, wie wichtig Bürgerengagement ist, sondern auch „Stuttgart 21" und viele weitere Beispiele.

Die Proteste, die gerade in den letzten Monaten eine neue Dimension erreicht haben, machen vor allem deutlich, dass Bürger wirklich in Entscheidungen einbezogen werden wollen und müssen, sonst steht es schlecht um die Demokratie.

Christine Schliebs
Fraktionsvorsitzende